Newsletter Februar 2024

Namaste ihr Lieben,
ich hoffe, dass ihr alle gut im neuen Jahr angekommen seid, gefühlt sind wir ja fast schon wieder mitten drin.
Ich werde zu Beginn dieses Newsletters erst einmal die männlichen und weiblichen Prinzipien auflisten.
Jeder kann für sich reflektieren, welche Prinzipien er mehr lebt:
Männlich / Sonne: zeugend, aktiv, energisch, strahlend, aktiv
Weiblich / Mond: empfangend, passiv, nachgiebig, passiv reflektierend
Männliche Attribute:
Mut, Durchsetzungskraft, Entscheidungskraft, geerdet sein, präsent sein, Stärke, Kraft, sanfte Klarheit, tiefe Liebe
Weibliche Attribute:
Leuchtend, strahlend, fließend, voller Lebenskraft, Hingabe, bedingungslose Liebe, Sanftheit und auch nährend, umsorgend, verbindend, Klarheit, hingegeben an das Göttliche
Ihr werdet feststellen, dass der weibliche Anteil bei Männern und leider auch bei Frauen viel zu kurz kommt.
Das männliche Prinzip wird leider meist nicht in Verbindung mit der Herzensqualität gelebt, und ist damit häufig sehr verkopft, verhärtet und leistungsorientiert, da man mit den eigenen Gefühlen nicht in Verbindung ist. Und das schwächt. Deshalb gibt es auch wenig Männer, die wirklich in Ihrer Kraft sind, schöpferisch und auch kraftvoll. Man versucht nach Außen ein männliches Bild zu erfüllen, was aber mit dem inneren Gefühl nicht übereinstimmt. Viele sind überfordert und fühlen sich mit all den Anforderungen sehr alleine.
Frauen erlauben sich das weibliche Prinzip nicht mehr, weil sie in der Hingabe so viel Missbrauch erlebt haben, kulturell, psychisch und sexuell.
Gefühlt muss man sich immer schützen und alles kontrollieren, was auch Frauen sehr verkopft werden lässt. Die mangelnde Fähigkeit sich zu entspannen, loszulassen oder gar hinzugeben, zeigt sich bei Frauen auch in der Sexualität, die nach der anfänglichen Verliebtheitsphase doch schnell nachlässt und selten gelebt wird. Dieses Problem haben viele Männer mittlerweile auch vermehrt.
Der Ruf, dass das Matriarchat wieder kommen sollte um die Welt zu retten, finde ich unsinnig. Unter anderem auch deshalb, weil die meisten Frauen so gar nicht in ihrer weiblichen Kraft und in Führungspositionen manchmal härter und gefühlloser als Männer sind. Es geht nicht mehr um eine Trennung oder eine Bewertung welches Prinzip besser ist. Es geht überhaupt in unserer Zeit darum, Spaltung und Trennung immer mehr überwinden.
Dafür braucht es das verbindende weibliche Prinzip. Beide, männliche und weibliche, Qualitäten sind wunderbar und als sich ergänzende Teile sowieso untrennbar. Männer dürfen wieder lernen, in ihrer männlichen Kraft zu sein, indem sie ihr Herz öffnen und Kontakt zu ihren Gefühlen aufbauen und Frauen dürfen lernen sich hinzugeben und weich zu werden. Und das Männlich/Weibliche findet sich ja nicht nur im Geschlecht, sondern jeder Mensch trägt ja beide Qualitäten in sich. Auch in uns selbst, darf sich das weibliche und männliche heilsam verbinden.
Es war viele Jahre total hip immer irgendwie im Stress und total busy zu sein. Das war das Zeichen, dass man irgendwie wohl sehr wichtig, gefragt und auch erfolgreich war. Die Wahrheit ist, es ist einfach nur anstrengend, permanent angespannt zu sein und in einem Hamsterrad zu rennen. Schon spannend, dass wir uns das gegenseitig verkaufen konnten, dass das irgendwie schick ist.
Es ist klasse, wenn man kreativ und schöpferisch ist. Wenn das aus einem gesundem Selbstgefühl heraus geschieht, ist das wunderbar. Aber das sind natürlich ganz unterschiedliche Zustände.
Unserer Welt fehlt das weibliche Prinzip. Was bedeutet, jenseits des Verstandes wahrzunehmen und zu Spüren. Es bedeutet sich selbst, anderen Menschen und auch einer Entwicklung Raum und Zeit zu geben, zur Ruhe kommen zu können, etwas erst mal wirken lassen, ohne es zu bewerten oder etwas nicht immer gleich verstehen oder lösen zu müssen. Es bedeutet auch zwischen den Zeilen lesen zu können, der Intuition zu folgen, viele Gefühle und Graubereiche zulassen zu können, ohne immer gleich den Anspruch zu haben es einordnen oder eine Konsequenz folgen lassen zu müssen.
Es darf auch mal ganz „ineffizient“ sein und vielleicht keinen Sinn machen.
Dadurch verändert sich auch die Bewertung was „erfolgreich sein“ und „scheitern“ betrifft oder was scheinbar richtig oder falsch ist. Damit gibt es völlig neue Möglichkeiten und Räume sich zu erfahren, im Innen wie im Außen. Dieses einseitig nach Außen orientierte Leistungsprinzip, was so wenig Emotionales und Seelisches zulässt, macht eine Gesellschaft zunehmend krank.
Das Wertvollste, was man unseren Kindern im Moment geben kann, ist Raum, Ruhe und Zeit. Wir sind so überfrachtet von so viel äußeren Impulsen, vor allem digital, das kann ein Nervensystem ohne ganz viel abzuspalten, gar nicht mehr verarbeiten.
Der Satz: „Offline ist das neue Bio“, trifft es auf den Punkt.
Viele Menschen empfinden, wenn sie zur Ruhe kommen oder es keine Impulse von außen gibt, wenn man nicht am Handy hängt, keine Podcasts hört – auch wenn sie sinnvoll erscheinen oder spirituell sind usw. – erst einmal eine große Unruhe und innere Leere. Da muss man durch. Nach und nach öffnet sich dann eine neue Erlebnismöglichkeit.
All das, wo einfach etwas schwingen darf, ohne dass es bewertet oder in irgendeine Form gepresst wird, ist die Sprache der Seele. Und damit fällt auch der Druck, dass man immer entweder unter Leistungsdruck steht oder irgendein Bild oder eine Form erfüllen muss.
Somit wünsche ich euch in diesem Jahr, dass ihr bei alldem was ihr gerne tun wollt und zum Teil auch müsst, euch Räume schafft, für Stille, Ruhe, Zeiten in der Natur, Genuss und Sinnlichkeit.
Gebt euch mit euren Lieben einfach mal nur Raum und Zeit für Begegnung. Kommunikation ist nur ein kleiner Teil einer Begegnung. Über sich spüren, sich wahrnehmen, sich Sein lassen kann eine viel tiefere und erfüllendere Verbindung entstehen. Und wie immer gilt das nicht nur für Menschen, sondern für alle Lebewesen und der Natur.
Herzlich, Simone