Newsletter November 2025

Namaste,

nun sind wir schon wieder mitten im November. Spannend, wie schnell dieses Jahr vergangen ist. Die dunkle Jahreszeit bietet die Möglichkeit, sich nach innen zurückzuziehen, also mit dem Rhythmus der Natur zu gehen. Vielleicht auch neue Samen zu setzen, die dann im Frühjahr wieder aufgehen können. Die Natur zeigt uns, wie sich die ganze Energie nach innen zurückzieht, um dann im Frühjahr wieder neu und sichtbar im Außen zu erblühen.
Das wäre der rhythmische und zyklische Verlauf unseres Körpers, der eigentlich auch den Jahreszeiten ausgesetzt ist. Durch die Technisierung unseres Lebens, spüren wir das alles nicht mehr so direkt, was einige Vorteile bietet, aber auch Nachteile hat.

Ich möchte in diesem Newsletter etwas auf das Wesen des Tantra eingehen. In der Philosophie des Tantra geht es um das „große Ja“ zum Leben. Es ist ein altes, indisches spirituelles System, das Körper, Geist und Seele integriert, um das Bewusstsein zu erweitern und die Verbindung mit dem Universum zu stärken. Es betrachtet das gesamte Leben, einschließlich Sexualität, als Teil des spirituellen Weges, nicht als etwas, das ausgegrenzt werden muss. Tantra kann als eine Form der Befreiung durch Ausdehnung verstanden werden, die durch Praktiken wie Meditation, Rituale, Atemübungen und andere rituelle Praktiken erreicht wird, die den gesamten Körper und das gesamte Leben mit einbeziehen. Tantra praktiziert völlige Wertfreiheit, Offenheit und Verbundenheit gegenüber allem, was ist.

Ziel ist es, das „ekstatische Ich“ zu erwecken, und in diesem Zustand das Leben in seiner ganzen energetischen Vielfalt zu erleben und damit tief verbunden zu sein. Für mich sind Tantrarituale etwas ganz Besonderes und eine Energieform, die wir in unserer Kultur noch gar nicht kennen. Wenn man im Westen von Tantra spricht, denken die meisten an Sex. An besondere sexuelle Techniken. Darum geht es aber im Wesen des Tantra nicht.

Tantra fängt viel früher an. Es geht im Wesentlichen unter anderem darum, unsere hochintelligente und hochsensible Körper-Geist-Energie und unser Nervensystem bewusst zu nutzen und zu erfahren. Unser Körper schwingt hochsensibel und fein, unsere Nerven und unser Energiekörper sind in der Lage, weit mehr zu erfassen, als wir das im Alltag kognitiv uns auch nur im Ansatz vorstellen können. Und auf der anderen Seite ist in unserem physischen Körper mit seinen Sinnen, unendlich viel Kraft, Lebendigkeit, Lust und Freude. Mit bestimmten Atemtechniken, energetischen Übungen und Ritualen sind wir in der Lage, tiefe, energetische und allumfassende Erfahrungen zu machen. Auch ekstatische Erfahrungen.
All das bietet unsere Körperchemie – for free!
Diese hohe Vielfalt, Lebendigkeit und Fülle, die da in ihrer Unmittelbarkeit erfahrbar wird, finden wir auch in allen Formen in der Natur und des Universums.

Ein gesunder Körper ist ein sehr feines Instrument, welches uns ganz genau zeigt, wie Dinge wirklich sind, wie es uns geht, ob etwas stimmig ist oder nicht.
Nur wenn wir traumatische Erfahrungen haben und unser Körper und unsere Psyche im sogenannten Überlebensmodus sind, befindet sich unser System in einem permanenten Alarmzustand, der sich u.a. durch andauernde Überforderung, Ängste, Bedrohung, Stress oder Depression zeigt, was häufig mit der realen Situation wenig zu tun hat. Das ist wichtig zu lösen, weil sonst unser System nicht angemessen wahrnehmen und spüren kann.
Häufig geht damit auch ein großer Leistungs- und Erfolgsdruck einher, weil man meint, eine Existenzberechtigung nur dann zu haben oder sich wertvoll und wichtig fühlen wenn man leistet und erfolgreich ist.
Sich auf unseren Körper, auf das Nervensystem und die Impulse des Körpers einzulassen, ist aber meistens gar nicht so einfach. Viele können es gar nicht mehr wahrnehmen, einige nehmen es wahr, aber es widerspricht häufig unseren Vorstellungen und unserem Selbstbild. Wenn man diesen Impulsen folgen würde, müssten wir wahrhaftig sein, mit uns selbst und mit anderen. Und das kann bedrohlich sein.
Viele Menschen, und das erlebe ich in der Therapie eigentlich täglich, sind in ihrem Anspruch an sich selbst sehr hart, streng und wertend und haben so einen leistungsorientierten Anspruch an sich selbst, so dass all die Symptome, die sich körperlich und psychisch zeigen, als störend empfunden werden oder als Versagen. Auch wenn dieser Sachverhalt theoretisch verstanden ist, also, dass unser Körper und unsere Psyche Impulse schickt, um etwas wichtiges aufzuzeigen, fällt es in der Praxis sehr schwer, sich darauf fühlend einzulassen. Aber genau darum geht es!
Unser konditionierter, reglementierter und leistungsorientierter Lebensalltag unterbricht und blockiert den natürlichen Lebensfluss. Einerseits das Hochsensible, das seinem Biorhythmus folgen sollte und überhaupt Rhythmen unterworfen ist, und auf der anderen Seite diese pulsierende Lebendigkeit. Leider passt beides schwer in unser System, wodurch sehr viele Menschen sehr leiden und manche das gar nicht zuordnen können, da es vielleicht „gar keine größeren Probleme gibt „und „eigentlich alles ganz gut ist“.

Ich lade ich euch ein, euch in den nächsten Wochen Raum und Zeit zu geben euren Körper zu spüren, Bedürfnisse und Impulse wahrzunehmen, still zu werden, eurer Seele zu lauschen. Macht Spaziergänge, um von der Natur zu lernen. Meditiert und tanzt.
Ich rate jedem auch immer mal wieder mehrere Tage einen kompletten medialen Detox zu machen. Trefft euch mit lieben Menschen, mit denen man völlig entspannen und sich selbst sein kann.
Ihr könnt euren Körper reinigen, vor allem die Leber in dieser Jahreszeit. Mit Kräutertees oder man legt sich mit einer Wärmflasche und einem Leberwickel ins Bett, entspannt, spürt nach. Und ist mit dem, was ist. Aber Achtung: Inzwischen unterliegt die Meditation auch unserem leistungsorientierten Anspruch. Meditation bedeutet nichts zu Wollen und kein Ergebnis anzustreben. Es geht um tiefe Hingabe und unmittelbare Wahrnehmung und Begegnung.

Folgende Seminare stehen an:

  • Am Freitag, den 28. November gibt es den letzten Meditations- Abend in diesem Jahr, der wird besonders sein, weil Markus mich mit der Gitarre beim Mantra singen begleitet. Und es gibt ein schönes tantrisches Ritual und eine Meditation.
  • Das Jahreswechsel-Ritual ist leider schon ausgebucht, aber es gibt noch eine Warteliste.
  • Weiter freue ich mich, Ende Januar 2026 wieder die Medialitäts- und Intuitions-Schule anzubieten.
  • Neu wird sein, dass ich zusätzlich die intensiven Tantra-Techniken mit einfließen lasse und wir das Manifestieren nach José Silva üben.

Herzlich, Simone