Newsletter Januar 2022

Namaste ihr Lieben,
Ich wünsche euch allen ein wunderschönes, gesegnetes, heilsames, liebevolles, glückliches, gesundes, friedvolles Jahr voller Wunder, Inspirationen, Spaß, Schönheit und Herzensfrieden!
Lasst uns das Jahr 2022 voller Zuversicht beginnen und uns mit aller Kraft für ein friedliches Miteinander einsetzen.

Jetzt kommt ein langer Newsletter…in Anbetracht der wilden Zeit in der wir gerade leben, ist es mir ein Bedürfnis mich zu einigen Themen genauer zu äußern.
Das Jahr 2021 endet nun nach fast zwei Jahren Krise.
Unsere Vorfahren haben solche extremen Zeiten in den unterschiedlichsten Formen kennengelernt, unsere Generation ist davon bisher weitgehend verschont geblieben. Man konnte sich somit auf sein persönliches Leben konzentrieren. Ich denke die Zeiten werden auf vielen Ebenen unruhig bleiben und wir müssen lernen, damit umzugehen.
Derzeit erleben wir eine gesellschaftliche Spaltung, über die mittlerweile auch öffentlich viel gesprochen wird. Ich erlebe diese Spaltung in Familien, bei meinen Schülern, bei Klienten, in spirituellen Gruppen, in der Yogaszene, in Firmen etc. Ich denke es ist unglaublich, dass in unserem Land so etwas passiert, wo wir uns doch eigentlich alle für sehr aufgeklärt gehalten haben.

Silvester haben wir mit einem zutiefst erschütterten Bekannten verbracht, der dieses Jahr zum ersten Mal getrennt mit seiner Frau gefeiert hat. Sie, im alten Freundeskreis, wo alle geimpft sind und das für eine Bürgerpflicht halten. Er, immer noch ungeimpft, der auf diese Feier nicht eingeladen wurde. Die beiden sind seit 25 Jahren verheiratet.
Diese Spaltung wird leider allerdings auch von der Politik und den Medien unterstützt und mitverursacht. Mittlerweile hat sich da eine nicht zu bremsende Eigendynamik entwickelt.
Die Frage ist für mich nicht mehr, ob man sich impfen lässt oder nicht. Das muss jeder für sich entscheiden. Man kann sich auch über die Corona Maßnahmen streiten. Auch über die Gefährlichkeit des Virus. Aber bitte seid achtsam und das ist mir ein echtes Anliegen: Wenn in diesem Maß gegen eine Gruppe in unserer Gesellschaft gehetzt wird, auch medial, von Politikern und Zeitungen, sollte man alarmiert sein. Wenn man beginnt einer Gruppe alle Rechte abzusprechen und dieser die ganze Schuld für etwas zuzuschreiben, kann in vielerlei Hinsicht etwas nicht stimmen.
Wenn man die Geschichte betrachtet, auch die Entstehung der vielen Kriege, ist es immer so abgelaufen,- es gab eine Krise und damit verbunden viele Ängste. Dann wurde ein Feindbild aufgebaut und ein Recht, diesen Feind zu bekämpfen.

Ich hoffe, wir schaffen es als Gesellschaft es dieses Mal besser zu machen. Zu lernen alle Menschen grundsätzlich zu achten, unabhängig von Kultur, Ansichten, Vorstellungen oder Ängste, die jemand hat. Das ist wirklich nicht leicht. Theoretisch klingt das immer alles glänzend, in der Praxis scheitern wir da alle täglich. Fühlt mal in euch hinein.
Dieses Weltbild, was uns in der Öffentlichkeit gezeigt wird,- also die Impfung als alleiniges Mittel die Pandemie zu lösen, und die Ungeimpften, die daran schuld sind, dass wir immer noch in der Pandemie stecken – ist doch viel zu einfach. Und viel zu „schwarz-weiß“ für komplexe Themen. Das betrifft übrigens auch alle persönlichen Probleme. Als ob irgendeine Gruppe für irgendetwas ausschließlich verantwortlich sein könnte. All diese sehr vereinfachten Weltbilder und die scheinbar einfachen Lösungen haben seit Jahrhunderten zu unendlich viel Leid, Ausgrenzungen und Kriegen geführt. Auch das „Totschlag-Argument“ mit der „Solidarität“, auf das ich jetzt nicht weiter eingehen möchte, sollte man aber genauer untersuchen. Bisher zumindest, war Solidarität keine Einbahnstraße.
Ich hoffe es fühlt sich niemand angegriffen, aber es ist mir so wichtig die Themen von mehreren Seiten zu beleuchten. Und zu üben,- wie man schamanisch sagt – auch in den „Mokassins der anderen zu gehen“ um auch diese Perspektive zu fühlen.

Ich habe vor längerer Zeit mal einen Newsletter über Toleranz geschrieben. Toleranz wird in unserer Gesellschaft ganz großgeschrieben und gehört selbstverständlich dazu, vor allem bei dem Bildungsbürgertum.
Oberflächlich tolerant zu sein ist sehr einfach, aber Toleranz wirklich in der Praxis zu leben ist eine tägliche Herausforderung. In Deutschland haben wir das Privileg – durch die finanzielle Möglichkeit – alleine oder mit Menschen zu leben, mit denen wir gerne leben möchten. Das ist eine große Freiheit, die wir uns da erwirtschaftet haben. Und dennoch ist es eine Kunst bzw. die Herausforderung, trotz dieser Freiheit offen zu bleiben und sich ernsthaft auch mit dem auseinanderzusetzen, was uns nicht passt.
Ich denke, Deutschland steht sicher mit an der Spitze, wenn es z.B. um Rechtstreits gegen Nachbarn geht. In anderen Ländern sind Menschen oft gezwungen auf engsten Räumen zusammenzuleben. Das kann der Horror sein und ist sicher auch nicht die Endlösung, fördert aber natürlich die soziale Kompetenz. Ich glaube, wir haben das in Deutschland weitgehend verlernt. Jeder lebt doch sehr in seiner eigenen kleinen Blase und in einer bisher recht sicheren und vergleichsweise bequemen. Aus dieser Blase heraus tolerant zu sein, ist nicht schwer. Und ich sehe, dass das Streben nach Sicherheit in unserem Land extrem groß ist. In der Coronakrise zeigen sich gesellschaftlich wie auch persönlich ganz tief sitzende Ängste, die uns vorher in dem Ausmaß bestimmt nicht bewusst waren. Und diese werden getriggert. Die meisten haben nie wirklich gelernt mit Krisen zurechtzukommen und sich auf einer tieferen Ebene mit den eigenen Ängsten auseinanderzusetzen.

Wer tiefere Krisen gemeistert hat, hat gelernt sich seinen Ängsten zu stellen und gelernt in die eigene Kraft zu vertrauen!
Jetzt gilt es einen echten Bewusstseinssprung zu machen.
Davon wird schon lange gesprochen, dass wir in ein neues Zeitalter kommen. Das beginnt gerade, bzw. wir sind mittendrin. Es zeigt sich nur nicht ganz so romantisch, wie wir uns das vielleicht in unseren Visionen vorgestellt haben. Genau genommen steht eine Meisterprüfung an.
Vor allem für diejenigen, die sich schon länger mit persönlicher Entwicklung und Spiritualität beschäftigen. Jetzt erstmal kommt alles Unbewusste hoch, gesellschaftlich wie bei jedem persönlich. Was immer schon da war, wir bis dahin aber nicht so deutlich gesehen haben.
Wo viel Licht ist, zeigt sich der Schatten. Es zeigt sich in Frust, Wut, Angst, Ablehnung, Abwertung, Trauer, Hass, Ohnmacht uva..
Wir haben die Möglichkeit jetzt zu lernen, mit diesen Gefühlen bewusst umzugehen. Und diese Gefühle NICHT nach Außen zu projizieren. Angst z.B. ist völlig natürlich und wir müssen sie auch nicht loswerden.
Aber man sollte sich nie von einer Angst steuern lassen oder aus einer Angst heraus Entscheidungen treffen. (Es wird meistens auch sehr teuer, wenn man hungrig einkaufen geht 😉
Es gibt wunderbare Meditations-Praktiken und Techniken, bei denen man lernt, aus einer Ruhe heraus Themen, Umstände oder Gefühle zu betrachten und dann aus diesem Abstand heraus Entscheidungen zu treffen oder sich eine Meinung zu bilden.

Wir können jetzt üben, in uns selbst einen Anker zu finden und stabile eigenverantwortliche Menschen zu werden. In einer gesunden Gesellschaft, braucht es Menschen mit Eigenverantwortung. Sicherlich sind allgemeine Regeln für ein Zusammenleben unabdingbar. Aber der Mensch sollte in der Lage sein, selbst Entscheidungen zu treffen und diese auch tragen zu WOLLEN.
Dazu gehört auch der eigenverantwortliche Umgang mit unserer Psyche und mit unserem Körper. Und wir müssen das eigene Lebensrisiko eigenverantwortlich tragen. Diese Last ist manchmal nicht einfach. Bei den eigenen Kindern spürt man das ganz deutlich. Man spürt wie verletzbar das Leben ist. In Zeiten von Corona spüren die meisten Menschen auch ganz erschüttert diese Verletzbarkeit des Lebens.
Natürlich geht man rücksichtsvoll und achtsam mit Risiken um, aber es ist unmöglich alle Risiken auszuschließen. Wie schon gesagt, alles ist an komplexe Zusammenhänge gebunden. Und wenn wir radikal versuchen ein Risiko auszumerzen, öffnen wir woanders eine Tür, die wieder neue Probleme schafft.
Wir haben die letzten Jahrzehnte mit vielen Giften versucht einige Schädlinge auszurotten, was uns sicher auch gelungen ist. Wie wir aber heute sehen, haben wir biologisch dadurch wieder ganz viele neue gravierende Probleme geschaffen. Alle Problemlösungen sollten dazu führen, dass das Gleichgewicht grundsätzlich erhalten bleibt. Wenn ich mit Kanonen auf Spatzen schieße, ist das mit Sicherheit nicht die adäquate Lösung.
Wir sollten anerkennen, dass alle Zusammenhänge unendlich komplex sind und dass wir auf einiges einfach keinen Einfluss haben. Das macht Angst und dann ist man dankbar wenn z.B. der Staat, ein Guru oder auch eine Ideologie in einigen Bereichen die Vormundschaft übernimmt.
Was unsere Kultur dringend braucht, ist wieder eine spirituelle Anbindung. Zu spüren, dass es noch etwas außerhalb von uns gibt. Was uns hilft den Blickwinkel zu erweitern und aus dieser erweiterten Sichtweise heraus das Leben betrachten. Und über unser Persönliches hinauswachsen.

Eine Grundausrichtung im Buddhismus ist die tägliche Praxis von Liebe und Mitgefühl. Buddhistisch gesehen ist das „wie ein Muskel, den man trainieren muss“. Bei einem „normalen“ Menschen tritt das Gefühl von Liebe und Mitgefühl eher impulsgesteuert auf. Mal ist es da und die meiste Zeit ist es eigentlich weg. Im Alltag sind wir sehr unbewusst. Wir haben in unserer Gesellschaft einfach nicht gelernt, mit unserem Geist und unseren Gefühlen aktiv zu arbeiten.
Das ist eher etwas, was immer durch das Außen versucht wird auszulösen.
Wenn es im Außen gut läuft, geht es uns gut, wenn es schlecht läuft, geht es uns schlecht. Deshalb investieren wir unsere ganze Energie in das äußere Leben. Buddhistisch versucht man diese Zustände aus dem Innen heraus bewusst herzustellen. Und ist dadurch natürlich viel unabhängiger von dem, was im Außen passiert.
Wenn wir einen neuen Beruf erlernen, ein Instrument, eine Sportart, üben wir viel und fleißig. Weil wir wissen, dass wir sonst kaum Fortschritte oder eine Entwicklung machen werden. Das gleiche gilt, wenn man mit seinem Geist arbeitet.
Auch Liebe muss erlernt werden.
Wir tragen sie alle in uns, sie wird aber nur selten im Alltag erweckt. Wenn man verliebt ist, spürt man viel im Herzen. Wenn das Gefühl nachlässt, wissen viele nicht so richtig weiter. Meistens beginnt dann vieles ein bisschen einzuschlafen, indem unbewusste Muster abgespielt werden.
Die Übung ist, dauerhaft aus dem Herzen heraus leben. Dass bei all unserem Handeln, Denken und Fühlen immer die Herzenskräfte mit dabei sind. Dass wir diese nicht mehr ausschalten können!
Und dass wir lernen immer eine Spur Mitgefühl zu haben, auch für Menschen bei denen es uns normalerweise sehr schwer fällt.
So können wir in der Praxis über Feindbilder hinauswachsen, die schon für so unendlich viel Leid und Zerstörung in dieser Welt geführt haben.
Aber das ist eine seelische- geistige Praxis. Und diese braucht eine tägliche natürliche Praxis. Und Achtsamkeit. Jetzt kommt eine Zeit, in der wir alle unser Wissen tagtäglich in die Praxis umsetzen müssen. Sonst wird es nichts.
Und wie es Dalai Lama es einmal sehr weise gesagt hat, man kann eine Gesellschaft nie von Außen verändern, eine echte Veränderung kann nur von Innen kommen.
In der buddhistischen Praxis lässt man alles fließen, man unterdrückt keine Gefühle, die dürfen alle da sein. Das ist sehr heilsam, aber man lässt sich davon nicht bestimmen. Man übt, „den eigenen Spiegel zu putzen“, sodass man einigermaßen klar und gereinigt auf diese Welt blickt.
Die Entwicklung der Herzenskräfte steht für alle Menschen an, damit wir alle Themen, die auf uns zukommen, sei es nun psychologisch, wirtschaftlich, politisch, ökologisch als Gesellschaft und mittlerweile als globale Gemeinschaft bewältigen können.

Und wenn man in Meditation oder auch in der Natur plötzlich eine göttliche Kraft spürt – oder wie auch immer der Einzelne das nennen mag – entsteht eine unglaubliche Ruhe und Freiheit, der Blick auf das Leben erweitert sich, Ängste lösen sich auf und eine natürliche Verbundenheit entsteht. Die Hingabe an den natürlichen Kreislauf von Leben und Tod wird leichter, weil man sich ganz geborgen fühlt.
Man lernt der Intuition zu folgen, man frägt nicht mehr ausschließlich den Verstand nach Lösungen, sondern folgt der inneren Stimme und den inneren Bildern.
Wir sollten üben, mit einem liebevollen Blick nach außen zu schauen, auf all die Schwächen, das Düstere, das Verzweifelte.
In erster Instanz übt man aber mit einem unendlich liebevollen Blick auf sich selbst zu schauen. Auf all das, für was wir uns schämen, wie gemein, verurteilend, neidisch, schwach oder eifersüchtig zu sein…uva.
All das in uns zu würdigen und zu achten. So dass wir ganzheitliche Menschen werden, die nicht immer wieder das Ungeliebte in sich abspalten müssen und es dann nach Außen projizieren.
In diesem Sinne wünsche ich euch einen wunderbaren Sprung in das neue Jahr und mögen wir alle miteinander wachsen. Verstehend, dass wir alle im gleichen Boot sitzen. Uns so ähnlich sind und doch zeitgleich total verschieden. Das führt natürlich zu Konflikten und Reibung. Das ist völlig in Ordnung.
Aber die Herzenskräfte sind das, was uns alle wieder verbindet und heilt.
Trennung macht krank. Liebe heilt.